Heidrun auf der Alm
Im Verlauf ihrer Tischtenniskarriere spielte Heidrun Woltjen auch drei Jahre in der Schweiz. Zwar nicht auf der Alm - die besuchte sie nur - sondern im Limmattal. Die Limmat ist der Abfluss aus dem Zürichsee. Sie fliesst durch Orte wie Schlieren und Dietikon und mündet nach 36,3 km im Gebenstorfer Ortsteil Vogelsang kurz nach der Reuss in die Aare. Die Auenlandschaft der drei Flüsse Aare, Limmat und Reuss heisst "Wasserschloss der Schweiz" und wurde als "Landschaft von nationaler Bedeutung" im Jahr 1989 durch das Wasserschloss-Dekret unter Schutz gestellt. Heidrun und ihr Mann Kersten wohnten in Schlieren und spielten im 5 km entfernten Dietikon beim TTC Dietikon Tischtennis. Dort erinnert man sich noch gern an die beiden: "Heidrun und ihr Mann waren beim TTC Dietikon voll integriert und sie hatten beide jeweils in unserer höchsten Mannschaft gespielt. Wir haben über die beiden nur gute Erinnerungen - aber eben schon lange nichts mehr gehört" so äußert sich Spielleiter Andy Weber. "Lange nichts gehört" ist allerdings nicht ganz richtig. Anlässlich der Senioren - WM in Bremen im Jahr 2006 waren vier Dietiker in Delmenhorst beim Grillen. Die Industriestadt Dietikon hat etwa 22.000 Einwohner und wurde nach der von Ortlieb geschriebenen Chronik um 1089 gegründet. Deshalb wurde im Jahr 1989 900 Jahre Dietikon gefeiert, woran auch Heidrun und Kersten aktiv teilnahmen. "Die Freundlichkeit der Schweizer schätze ich sehr" wurde ein Bericht von Corinne Bünzli in der Rubrik "Sportler persönlich" im Limmattaler Tageblatt betitelt. "In der Schweiz überraschte mich vor allem die Freundlichkeit der Menschen", kommentiert die Deutsche Heidrun Woltjen, die seit eineinhalb Jahren in der Schweiz lebt. Zusammen mitihrem Mann Kersten bewohnt die Tischtennisspielerin eine Neubauwohnung in Schlieren. Ueber das Wochenende ist die Wohnung meist verwaist, weil die beiden des öfteren auf Erkundungsreisen durch ihre "neue" Heimat sind. Vor allem der südlichere Teil der Schweiz hat es den "Nordlichtern" angetan. Begonnen hat die Tischtenniskarriere von Heidrun in Norddeutschland, in Delmenhorst, einer Stadt mit 70000 Einwohnern in der Nähe von Bremen. Während der Gymnasiumzeit war die Norddeutsche auch Mitglied des deutschen Jugendkaders. Nach persönlichen Schwierigkeiten mit der Kaderleitung gab Heidrun den Austritt aus dem nationalen Jugendkader. Heidrun Woltjen geht den Konflikten nicht aus dem Weg und trägt diese auch offen aus. Nur ein Charakterzug von Heidrun, die sonst auf Fremde eher scheu und zurückhaltend wirkt. Sie spricht lieber von anderen Dingen als von sich selbst. Nach dem Abitur wollte Heidrun eigentlich Medizin studieren, doch hatte sie nicht den nötigen Notendurchschnitt. Und so wollte sie sich zuerst für Sport entscheiden, liess es aber bleiben, als sie die Zukunftsaussichten des Studienfachs realisierte. Durch Zufall geriet sie an ein Stelleninserat, das eine dreijährige Lehre als Versicherungskaufmann anbot. Heidrun Woltjen griff zu und begann als Lehrtochter in einer Versicherung. Das Lehrgeld in der Versicherung war nicht gerade rosig und so nahm die Bundesligaspielerin die Herausforderung, als Profi zu spielen, gerne an. Für den West-Berliner Klub Reineckendörfer Füchse flog die damals 21-jährige für jedes Meisterschaftsspiel von Bremen nach Berlin. Trotz dem finanziellen Polster, das ihr diese Saison brachte, erinnert sich Heidrun nur ungern an die Zeit an der Spree. "Nie wieder würde ich als Profi spielen. Wenn man schlecht spielt, wird man stets kritisiert." (Anmerkung des Verfassers: Ist doch gut, dass das beim TTKG nicht so ist.) So endete dann Heidruns Abstecher in das Profitum. Nachdem sich ihr Mann Kersten um eine Stelle in der schweizerischen Niederlassung seiner Versicherung beworben und den Job auch bekommen hatte, hiess es für das junge Ehepaar Abschied nehmen von Norddeutschland. Einige Male im Jahr fahren die beiden nach Norddeutschland, um Eltern, Verwandte und Freunde zu besuchen. Der Wunsch nach einer eigenen Familie steht beim jungen Ehepaar noch nicht an erster Stelle. Vorerst möchte vor allem Heidrun das Leben zu zweit noch einige Zeit geniessen. Wenn dann doch einmal Nachwuchs geplant ist, ist ein Umzug zurück nach Deutschland wahrscheinlich: "Ich möchte meine Kinder lieber in Deutschland aufwachsen sehen, schon wegen der Sprache." begründet Heidrun Woltjen die Rückkehr in die BRD. Wenn einmal Kinder da sein sollten, so möchte sich Heidrun Woltjen auf jeden Fall weiterbilden. Der Diplomversicherungsfachwirt schwebt ihr vor, bei uns mit dem eidgenössisch diplomierten Versicherungsfachmann zu vergleichen. Doch bis dahin will die 23jährige vor allem im Tischtennis noch einen Schritt weiterkommen. Der Aufstieg in die NLA steht zuoberst auf der Wunschliste der Tischtennisspielerin. Soweit der Bericht von Corinne Bünzli. In einem anderen Bericht schreibt die Reporterin des LT: Mit Heidrun Woltjen in die NLA? TTC Dietikon erhielt Verstärkung durch bundesdeutsche Spitzenspielerin. Vor gut einem Jahr ist die deutsche Tischtennisspielerin Heidrun Woltjen zum Nationalliga-B-Klub TTC Dietikon gestossen. Vorher spielte sie sowohl im bundesdeutschen Nationalkader als auch in der höchsten Bundesliga. Wie sieht sie ihre Chancen in der Schweiz, wie erlebt sie die hiesige Tischtennisscene und wo stehen unsere Spitzenspieler im Vergleich mit der Bundesrepublik? Das LT hat sich mit der ehrgeizigen Sportlerin unterhalten. "In der Nationalliga B bin ich kaum zu schlagen", erklärt Heidrun Woltjen selbstbewusst. Dass diese Bemerkung nicht überheblich klingt, hat einen gewichtigen Grund. Heidrun Woltjen spielte über fünf Jahre in der obersten Bundesliga Tischtennis und kann sich eine solche Bemerkung auch leisten. Aufgewachsen in Norddeutschland begann sie - angespornt durch ihren Vater - bereits mit acht Jahren intensiv Tischtennis zu spielen. Ihre Erfolgsleiter reichte hoch bis zum Nationalkader. Der Umzug vor einem Jahr in die Schweiz hatte vor allem private Beweggründe. Heidrun Woltjens Ehemann wurde durch seinen Arbeitgeber in die Schweiz versetzt, so zogen die beiden vor einem Jahr nach Schlieren. Seitdem trainiert Heidrun beim Dietiker Tischtennisclub. Am vergangenen Wochenende konnte die 23jährige Spitzenspielerin beim nationalen Turnier in Zofingen (AG) zwei der drei Kategorien für sich entscheiden. Im Einzelfinal schlug die Norddeutsche ihre Konkurrentin Renate Wyder klar mit 3:1 und im Doppelfinal gewann sie mit ihrer Partnerin und Mannschaftskollegin Claudia Diener. Nur im B-Final musste sie sich von Beate Künzli aus Oetwil geschlagen geben. Zusammen mit dem TTC Dietikon möchte die ehrgeizige Spielerin in die Nationalliga A aufsteigen. "Wenn keine von uns krank wird, dann sollten wir es eigentlich schaffen" erklärt Heidrun wiederum selbstbewusst. Im Aufstiegsspiel spielt die stärkste Mannschaft gegen die beste Mannschaft aus der französischen Schweiz.Seit Heidrun Woltjen in der Schweiz spielt, kann sie auch Vergleiche ziehen zwischen Deutschland und hier. Doch ihre Einschätzung für die Schweizer ist nicht gerade optimistisch. Die höchste Spielklasse, die Nationalliga A, hat keine Chancen gegen einen Bundesligisten aus Deutschland. "In Deutschland", erklärt Heidrun Woltjen, "ist Tischtennis ein Breitensport."In der Schweiz, so führt sie weiter aus, fehle schlicht das Potential an guten Spielern, was in einem grösseren Land mit der entsprechenden breiten Basis einfach viel grösser sei. Grosse Turniere im Ausland möchte die ehemalige deutsche Nationalspielerin nicht bestreiten. Hier scheut sie den enormen Zeitaufwand, welcher ihr neben ihrer beruflichen Tätigkeit - sie ist bei einer
Versicherungsgesellschaft zu 80 Prozent angestellt - unverhältnismäßig erscheint. Wenn ihre durch die Umsiedlung in die Schweiz verhängte zweijährige Sperre zu Ende ist, will die junge deutsche Tischtennisspielerin auch an Schweizer Einzelmeisterschaften spielen, bis dahin kann sie ihre Energie und ihr Talent voll in den Dienst des TTC Dietikon stellen, mit welchem sie hoffentlich bald schon den Aufstieg in die höchste Schweizer Spielklasse feiern kann.
Der TTC Dietikon beherrschte die Ostgruppe der Nationalliga B souverän und wurde überlegen Meister. Rechts sieht man, wie Heidrun sich darüber freut. Also ging es nach Moutier zum Aufstiegsspiel gegen den Sieger der Westgruppe, Fribourg. Ersatzspielerin Beatrice Müller, Heidrun Woltjen, Ilona Knecht Claudia Diener und Betreuer Gustav Diener (welche TT-Mannschaft kann sich schon einen Diener leisten?) hatten sich auf den Weg gemacht. Claudia Diener begann nervös und verlor das erste Spiel. Fribourg ging also mit 1:0 in Führung. Aber Heidrun und Jungstar Ilona Knecht konnten ihre Spiele gewinnen und Dietikon mit 2:1 in Führung bringen. Als dann Claudia und Heidrun auch noch ihr Doppel nach Hause brachten, war die Nervosität verflogen. Claudia, Heidrun und Ilona gewannen ihre zweiten Einzel sämtlich sicher zum hohen 6:1 - Sieg.Für allgemeine Heiterkeit sorgte Gustav Diener während des letzten Spiels, als er bei 1:0 Satz- und 20:12 - Führung für Ilona den Sektkorken einen Punkt zu früh an die Decke knallen ließ. Im Februar 1989 konnte Heidrun dann beim Top-ten, das der Schweizer Spitzenklub TTC Young Stars Zürich in der Kantonsschule Wiedikon durchführte, ihr Können beweisen. Obwohl nur durch die Absage einer Spielerin ins Feld gerutscht, wurde Heidrun zweite.
In der Presse erschien das unter der Schlagzeile: Heidrun Woltjen Top second der Top ten. Im Einzelnen war zu lesen: Für die Ueberraschung am Top-ten-Turnier sorgte die ehemalige Bundesligaspielerin Heidrun Woltjen. Mit acht Siegen kämpfte sie sich auf den zweiten Rang vor; über diese Leistung bei ihrem ersten Einsatz freute sich die Dietikerin ausserordentlich. Mit der späteren Siegerin, der Wilerin Monika Frey, lieferte sich Heidrun Woltjen einen spannenden Fünf-Satz-Kampf, den die Wilerin schlussendlich für sich entscheiden konnte. Die aus Deutschland stammende und jetzt für Dietikon startende Woltjen hat sich mit dem guten zweiten Platz gleich eine Freikarte für das nächste Top ten erkämpft. Die Saison in der Nationalliga A verlief ausserordentlich erfolgreich. Zwar verlor man im zweiten Spiel gegen Wollerau, den Schweizer Mannschaftsmeister von 1986, 1987 und 1989, das blieb aber die einzige Niederlage. Sogar das Rückspiel gegen Wollerau konnte man gewinnen, so dass vor dem letzten Spieltag Dietikon und Wollerau mit jeweils zwei Minuspunkten an der Spitze lagen. Die Regeln waren so: Bei Punktgleichheit gibt es ein Entscheidungsspiel. TTC Wollerau spielte gegen die relativ schwache Mannschaft von Uster, so dass man in Dietikon überzeugt war: Wir müssen gegen den Tabellendritten Aarberg gewinnen, um gegen Wollerau das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft zu erzwingen. Was folgte, war ein dramatischer Tag, der unter der Überschrift: "Schweizer Meister ohne es zu wissen" in die Schweizer Tischtennisgeschichte einging. Erstmal wurde in Dietikon furchtbar gezittert. Zwar gewannen Claudia Diener und Heidrun ihre ersten Einzel, aber dann gingen die nächsten drei Spiele verloren. Aarberg führte 3:2! "Wir müssen gewinnen, damit wir ins Entscheidungsspiel gegen Wollerau kommen" sagte Gustav Diener. Dann verlor Heidrun ihren ersten Satz gegen Goeggel 15:21. Aber sie konnte die Partie drehen und gewann den dritten Satz mit 21:17. Die 17jährige Ilona Knecht gewann mit 26:24 gegen Gerber. Damit war der Bann gebrochen! Die beiden letzten Partien konnten die Dietikerinnen klar für sich entscheiden: 6:3 gewonnen, Entscheidungsspiel erreicht. Eine Handvoll Zuschauer in der Fondli-Halle applaudierte und ging nach Hause. Die Spielerinnen und Gustav Diener räumten auf. Es ist etwa 16:00 Uhr. Danach gehen auch die Spielerinnen nach Hause. Um 18:50 klingelt bei Gustav Diener das Telefon. Ein Reporter vom Limmattaler Tageblatt ruft an und gratuliert Gustav zur Schweizer Meisterschaft. "Was sagen Sie da? Wir sind Schweizer Meister? Ja Himmel, wollen Sie mich auf den Arm nehmen? " Gustav Diener traute seinen Ohren nicht. Auch Tochter Claudia, die wenige Minuten vorher von der Resultatmeldestelle vom 6:2 - Sieg von Uster in Wollerau erfahren hatte, hatte an einen Übertragungsfehler geglaubt. Kurz vor 20:00 Uhr: Gustav Diener hat in Uster einen Verantwortlichen erreicht und erfahren: Uster hat in Wollerau gewonnen, Dietikon ist Meister. "Ich kanns nicht glauben", bleibt seine Reaktion. Dann entscheidet er schnell: Jetzt müssen die Mädchen und Champagnerflaschen her. Um 21:00 Uhr ist man dann vereint beim Feiern.
Als Schweizer Meister spielten die Dietikerinnen dann auch im Europapokal. Dort schieden sie allerdings gegen die englische Mannschaft aus Grove aus. Im Limmattaler Tagblatt liest sich das folgendermaßen: TTCD-Girls zahlten bei "Landladys" Lehrgeld Das erstmalige Europacup-Abenteuer des Dietiker Tischtennis-Damenteams war nur von kurzer Dauer: Im englischen Market Dayton kassierte der amtierende Schweizer Meister von NFD Grove eine deutliche 0:5-Niederlage. Heidrun Woltjen, Ilona Knecht und Claudia Diener hatten dabei gegen ihre britischen "Landladys" Alison Gordon, Andrea Holt und Jill Harris nie den Hauch einer Chance, auch nur einen Satz zu gewinnen. Die Dietikerinnen, die sich in der vergangenen Saison mit dem sensationellen Titelgewinn erstmals in der Vereinsgeschichte für den Europacup hatten qualifizieren können, zahlten im internationalen Wettbewerb Lehrgeld: Vom englischen Team NFD Grove wurden die Limmattalerinnen, die in der ersten Runde noch ein Freilos genossen hatten, regelrecht überfahren. Die Ueberlegenheit der britischen Ladys zeigte sich bereits im Aufschlags- und Rückschlagsspiel. Die sehr gekonnt und stets mit verschiedenen Schnittvarianten gespielten Aufschläge stellten die Dietikerinnen immer wieder vor enorme Probleme.Die Engländerinnen ihrerseits retournierten die Aufschläge fast fehlerlos. Ferner zeigten die Grove-Girls eine absolute Spielsicherheit, die sich in wenigen Eigenfehlern widerspiegelte. Erstaunlich war einzig die Höhe der Niederlage, die mit 0:5 und keinem einzigen Satzgewinn für die Dietikerinnen ernüchternd ausfiel. Ilona Knecht verlor zum Auftakt gegen Jill Harris mit 12:21/15:21 ebenso deutlich wie später Claudia Diener gegen die Tischtennis-Artikel-Verkäuferin Andrea Holt (15:21/14:21) und Heidrun Woltjen gegen die Profi-Spielerin Alison Gordon (14:21/15:21). Die weiteren Niederlagen von Knecht gegen Holt (11:21/7:21) und Woltjen gegen Harris (15:21/13:21) waren die logische Folge. Trotz der deutlichen Schlappe kehrte das Dietiker Team, das in England von Hanspeter Unternährer und Evelyne Gretener betreut worden war - die beiden trainer Kurt Weidmann und Peter Meier waren abwesend - ohne grosse Enttäuschung zurück. "Einerseits hatten wir uns gegen die starken Engländerinnen keine allzu grossen Hoffnungen gemacht, andererseits war die Reise nach Market Dayton ein unvergessliches Erlebnis" erklärte Heidrun Woltjen. Die Kosten für die Reise übernahm übrigens der TTC Dietikon, während Verpflegung und Unterkunft wie üblich vom heimischen Verein bezahlt wurden. Erfreulicher verlief hingegen für die TTCD-Damen die bisherige Meisterschaft. Auf den souveränen Auftaktsieg gegen den TTC Basel folgte in der zweiten Runde ein ebenso überzeugender 6:1-Erfolg über den TTC Uster. Die Dietiker Spielerinnen liessen sich auich durch die etwas ungewohnten Lichtverhältnisse in Uster nicht beirren. Nur gerade Iva Bozenicar sicherte den Ustemerinnen mit ihrem druckvollen Spiel gegen Ilona Knecht den Ehrenpunkt. Die Limmattalerinnen sind damit auf gutem Weg, die heuer erstmals ausgetragenen Play-offs der besten vier Teams zu erreichen. Ob's allerdings am Schluss zum erneuten Titelgewinn reichen wird, ist eher fraglich, kehrt doch Teamstütze Heidrun Woltjen im November nach Deutschland zurück. Sie wird in der Folge von Ersatzspielerin Beatrice Müller vertreten. Für Claudia Diener war das Europapokalspiel das Highlight der Nati A- Zeit. "Das Los fiel günstig für uns, wir konnten gegen eine englische Mannschaft auswärts antreten. Unseren London-Trip genossen wir in vollen Zügen, auch wenn uns Heidrun (wir waren in einem günstigen 5-er Zimmer untergebracht) mit ihrem starken Husten fast die ganze Nacht wach hielt. Das war mitunter das seltsamste: eine Spitzenspielerin, ein Glücksfall für unseren Club (und die Nati A), die eine starke Raucherin war! Trotzdem, Heidrun war stets unsere Leistungsträgerin und kämpfte mit eisernem Willen bis zum letzten Punkt. Im Jahr 89/90 wurde Heidrun übrigens an den Elite CH Meisterschaften 2. Ich erinnere mich gerne an die Zeit mit Heidrun und an die tollen Siege, die wir errungen haben. Leider habe ich Heidrun seither nie mehr gesehen, aber via meine Freundin Beatrice Müller gelegentlich von ihr gehört und auch neuere Bilder gesehen." Einer, der sich gerne an Heidruns Zeit in Dietikon erinnert, ist Wolfgang Filter. Wolfgang, im Moment Spitzenspieler der dritten Herrenmannschaft von Hannover 96 und Vater von drei talentierten Tischtennisspielern, spielte von 1979 bis 1992 für den TTC Dietikon. Da Heidrun auch bei den Herren spielen durfte, gab es ein Pokalspiel (2er-Mannschaften), in dem Wolfgang mit Heidrun gegen das favorisierte Team der TTC Young Stars Zürich antrat. Favorisiert deshalb, weil die Züricher 3 Klassen höher spielten und mit schweizer Nationalspielern besetzt waren. Die Züricher waren besser, haben auch alle Einzel und das Spiel gewonnen. Aber das Doppel. "Das beste Doppel meines Lebens". "Den ersten Satz haben die Züricher gewonnen, sie hatten auch mehrere Glücksbälle. Aber dann habe ich Ihnen gesagt: Jetzt haben wir die Glücksbälle. Und genauso kam es: Ich hatte so viel Glück wie sonst in einer ganzen Saison." Vom Spiel schwärmt Wolfgang: "Heidrun hat Topspin gezogen, und ich habe angegriffen." Dazu muss man wissen: Wolfgang ist Abwehrspieler und kann eigentlich gar nicht angreifen. Aber vielleicht hat er das in dem Match vergessen. Apropos Doppel: Das muss in Dietikon die Spezialität von Wolfgang gewesen sein. Peter Matt, auf Wolfgang angesprochen, antwortet spontan: "Natürlich, der Professor Filter, ich habe sogar mal ein Doppel-Turnier mit Ihm gewonnen. "Wie oben schon erwähnt, endete im November 1990 Heidruns Zeit in der Schweiz. Seitdem spielt sie wieder in Deutschland, und seit Beginn der Saison bei uns, dem TTKG.
P.S. Ich danke allen, die mir bei den Recherchen zu diesem Artikel geholfen haben, insbesondere den Dietikern Beatrice Müller, Claudia Diener, Peter Matt und Andreas Weber