Ganz großes Kino...
Am heutigen Mittwoch stand das Spitzenspiel unserer 1. Jugend in der Kreisklasse gegen Helga Hannover auf dem Programm. Helga, bislang noch ohne einen einzigen Punktverlust, hatte uns aus dem Hinspiel in guter Erinnerung. Damals bekamen unsere Youngstars eine bittere 1:7 Klatsche und das, obwohl sie schon damals gutes Tischtennis zeigten. In Anbetracht der steigenden Formkurve hatten wir uns zwar vorgenommen das ein oder andere Spiel mehr zu gewinnen, dass wir am Ende jedoch eine echte Siegchance hätten, hatte keiner erwartet. Es begann gleich kurios. Jan und Yannik spielten wie vom anderen Stern und besiegten sicher das favorisierte Doppel 1 der Gegner. Ein erster Fingerzeig war gesetzt. Parallel verloren Jannik und Paul ihr Doppel gegen die solide spielenden Gäste. Der Ehrenpunkt war somit bereits unter Dach und Fach, womit befreit aufgespielt werden konnte. Da Yannik noch einen Schultermin hatte musste dieser seine beiden Einzel vorziehen. Im ersten Spiel gelang ihm in einem sehr ansehnlichen Spiel die Revanche gegen Song Bowen, dem er im Hinspiel noch in fünf Sätzen unterlag. Sicherlich war dies eines der besten Spiele, dass Yannik in den letzten Jahren gemacht hat und somit war der Sieg hochverdient. Im zweiten Einzel hatte er wieder alle Chancen auf einen Sieg und entschied den ersten Satz für sich. Danach schien der Zeitdruck zu hoch und die Konzentration zu niedgrig, um dem besserwerdenden Einser der Gäste noch Etwas entgegensetzen zu können. Somit stand es zwischenzeitlich 2:2. Parallel begeisterte Jan mit enormer Übersicht und taktischem Verständnis. Gegen den sehr unangenehm zu spielenden Noppenspieler Lukas Paap drehte Jan einen 1:2 Satzrückstand und wehrte im fünften Satz beim Stand von 8:10 zwei Matchbälle ab, ehe er selber zuschlug. Auch Jan machte das beste Spiel seit sehr langer Zeit. Erfreulich war vorallem, dass er auch gegen solch unorthodoxspielende Gegner bereits über die nötigen Mittel verfügt, um in wichtigen Situationen erfolgreich zu sein. Hut ab!!! Bruder Paul war gegen den besten Spieler im unteren Paarkreuz, Mathis Fabricius, noch leicht überfordert und mit zu wenig selbstvertrauen am Tisch. Auch das Spiel gegen die Noppen erforderte von ihm noch zu viel Disziplin und taktisches Verständnis, dennoch waren auch bei ihm gute Ansätze erkennbar. Auch Jan verlor gegen Fabricius, ließ jedoch in einem erneut hochklassigen Spiel einige Chancen aus. Fabricius war zwar eher passiv, gewann jedoch am Ende verdient in vier knappen Sätzen. Mittlerweile hatten wir somit schon drei Ehrenpunkte gesammelt und es war klar, hier ging noch so einiges. Mit Jannik Xu, der aufgrund der vorgezogenen Einzel von Jannik Naß bisher noch nicht zum Zug kam, hatten wir noch ein heißes Eisen im Feuer und das wussten auch die Helgeraner. Jannik hatte bereits im Hinspiel, damals noch im unteren Paarkreuz, für den Ehrenpunkt gesorgt. Heute schlug er auch im oberen Paarkreuz bedingungslos zu und lehrte erst Song in vier und anschließend nach grandiosem Kampf auch Creuzer im fünften Satz das Fürchten. Frei nach dem Motto "Man wächst mit seinen Aufgaben", schlug er somit gleich zwei absolute Topleute in der Jungen Kreisklasse. Vor den abschließenden Doppeln stand es nun 5:5! Selbst dies war eigentlich schon unglaublich, aber es kam noch besser. Da unser Spitzendoppel durch die vorzeitige Abreise von Yannik Naß gar nicht antreten konnte war Helga das Unentschieden bereits sicher. Diese waren jedoch mit dem Ziel, ihre weiße Weste zu wahren, angereist und hatten wohl im Traum nicht daran gedacht, dieses Ziel nicht zu erreichen. Unsere Kleinsten hatten es nun in der Hand. Ehrlichgesagt, ich hätte nie gedacht, dass sie das packen würden und der erste Satz bestätigte meine Befürchtung, doch danach drehten sie auf. Hellwach und wie ausgewechselt trafen sie nahezu jeden Ball und spielten sich förmlich in einen Rausch. Dank der mittlerweile gut gefüllten Burgwedeler Halle (das Herrentraining hatte bereits begonnen) und der Anfeuerungen von allen Seiten schafften die Beiden das unglaubliche. Sie drehten das Spiel und gewannen sicher im vierten Satz. Ein unglaubliches Spiel der beiden jüngsten, dass sie vorallem gewannen, da sie zusammenspielten und jeder an den Anderen glaubte. Somit hatten wir das Unmögliche geschafft und trotz des abgeschenkten Doppels noch ein Unentschieden erkämpft. Alles in alllem war dies mit Sicherheit ein faires Ergebnis für beide Mannschaften und ein super Spitzenspiel von beiden Teams, was sich klar von den sonstigen Partien der Saison abhob wie der Trainer der Gäste bestätigte. Dieses Unentschieden macht nun auch Mut für die nächsten Runden im Pokal, denn schon nach der nächsten Runde würde im Halbfinale wieder Helga warten. Nach einer solchen Leistung ist nun jedoch auch der Lezte überzeugt, dass wir auch da wieder eine echte Chance haben. Solche Spiele wie das heutige, sollten auf jeden Fall ein echter Motivationsschub sein und das Selbstvertrauen stärken. An dieser Stelle kann ich der Mannschaft nur noch ein großes Kompliment machen, denn das war wirklich großes Kino!!!